Die Digitalisierung unserer Gesellschaft ist auch für den Caritas-Verband Arnsberg-Sundern e.V. ein wichtiges Thema. Aus diesem Grund hat der Verband zusammen mit dem Diözesan-Caritasverband Paderborn, dem SKM Dortmund sowie dem CSR-Kompetenzzentrum im Deutschen Caritasverband und unter Mitwirkung des Automobilherstellers Hyundai nach Arnsberg eingeladen und einen Workshop zum Thema "Digitalisierung im Sozialen - Beratung 4.0" durchgeführt.
"Die Digitalisierung hat großen Einfluss auf die Beratungsdienste der Caritas und ihrer Fachverbände", erklärt Christoph Eikenbusch vom Diözesan-Caritasverband. "Aktuelle Studien gehen davon aus, dass die Digitalisierung die soziale Beratung und die entsprechenden sozialen Dienstleistungen in den kommenden fünf Jahren stark oder sehr stark verändern wird."
"Die Gesellschaft wird sich in den nächsten Jahren deutlich verändern, auch die Art der Kommunikationswege, gerade auch bei jüngeren Menschen. Die Kommunikation wird digitaler und dynamischer. Trotz bzw. gerade wegen des stärkeren Technikeinsatzes wird der menschliche Anteil in der Gestaltung der Kommunikation deshalb an Relevanz gewinnen. Von großer Bedeutung ist für die Caritas auch, dass sichergestellt werden muss, dass keine Personengruppe durch diesen Wandel ausgegrenzt wird und dass alle am gesellschaftlichen Leben auch zukünftig teilhaben können", sagt Christian Stockmann, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern.
"Sich auf die Digitalisierung und die entsprechenden Unterstützungsprozesse einzulassen, heißt über Fachwissen zu verfügen, aber auch das Zwischenmenschliche im Blick zu behalten", sagt Referent Uwe Kopp von Boostberg Digital Solutions aus Hannover, Experte für digitale Veränderungsprozesse. Trotz aller Technik betrage der Aufwand für das "Menscheln" 80 Prozent gegenüber dem Fachwissen mit 20 Prozent, so Kopp. Deshalb seien Verbände oder Unternehmen schlecht beraten, wenn sie nur die technische Ausstattung in den Vordergrund stellten.
"Bei der Digitalisierung muss die Caritas Chancen und Risiken gegeneinander abwägen", betont Christoph Eikenbusch vom Diözesan-Caritasverband. Einerseits sieht er große Einsparpotentiale. Da jeder Mitarbeiter im Büro durchschnittlich mehr als 20 Prozent seiner Arbeitszeit zum Suchen von Datenvorgängen oder zur Optimierung des Wissensmanagements verwende, könne durch die Unterstützung von "künstlicher Intelligenz" Zeit gespart werden, die dann für die Beratung genutzt werden kann. Andererseits wolle die Caritas als Anwalt für Benachteiligte dafür sensibilisieren, wenn Menschen als Folge der Digitalisierung ins gesellschaftliche Abseits zu geraten drohen. "Die Digitalisierung darf nicht den Menschen beherrschen, sondern muss ihm nutzen", betont Alwin Buddenkotte, Geschäftsführer des SKM Dortmund.
Die Teilnehmer vereinbarten Meilensteine zum weiteren Umgang mit der Digitalisierung. So soll beispielweise an der Initiierung und professionellen Begleitung von Veränderungsprozessen weitergearbeitet werden.
"Der digitale Wandel betrifft sowohl die konkrete Arbeit der Caritas als auch ihre gesellschaftliche Verantwortung als Anwalt der Menschen am Rande der Gesellschaft und als Solidaritätsstifter. Das ist auch der Grund, warum sich der Caritasverband Arnsberg-Sundern intensiv mit dem digitalen Transformationsprozess im Sozialbereich beschäftigt und mit Partnern aus dem Sozialbereich oder mit Unternehmen aus der freien Wirtschaft, wie vor kurzem mit dem Bundesverband der Mittelständischen Wirtschaft, in verschiedenen Workshops einbringt", beschreibt Christian Stockmann das sozialpolitische Engagement der Caritas in diesem Veränderungsprozess.