Mittlerweile genießt sie ihr Rentnerleben, zuvor hatte sie in der Küche der Caritas-Werkstätten Arnsberg gearbeitet. Schon immer fühlte sie sich der Musik hingezogen. Sie selbst spielt Ziehharmonika und möchte mit ihrem Talent anderen etwas Gutes tun. In regelmäßigen Abständen spielt Angelika Fohs ehrenamtlich in Einrichtungen des Caritasverbandes. Wie sie zu dem Ziehharmonika Spielen gekommen ist und wie ihre ehrenamtliche Tätigkeit aussieht, hat sie mir (Corinna Struwe) in einem Interview erzählt.
Seit wann spielen Sie Ziehharmonika und wie sind Sie auf dieses Instrument aufmerksam geworden?
"Ziehharmonika spiele ich seit meinem 13 Lebensjahr. Als mein Vater verstarb, habe ich das Instrument von ihm geerbt. Meine ersten Spielversuche habe ich dann mit "Alle meine Entchen" und "Hänschen klein" gestartet und habe nach und nach immer wieder neue Lieder dazugelernt. Das Instrument zu bedienen und zu spielen habe ich mir selber beigebracht, ich spiele auch alle Lieder ohne Noten. Wenn ich neue Lieder dazu lernen möchte, höre ich mir diese zuerst an und versuche sie dann nachzuspielen. So kann ich praktisch alles Spielen, was ich möchte. Aber mein Lieblingslied ist ganz klar der Holzmichel."
In welchen Einrichtungen des Caritasverbandes sind Sie bereits gewesen und wie ist es zu dem Angebot gekommen?
"Das erste Mal vor Publikum gespielt, habe ich auf unserem Sommerfest vom Ambulant Betreuten Wohnen. Frau Sommer kam dann auf mich zu und hat gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, auch in anderen Einrichtungen des Caritasverbandes zu spielen. Meine Wahl ist auf das Wohnhaus Sankt Marien in Hachen gefallen, da ich unter anderem Einrichtungsleiterin Frau Simon-Urny noch von früher kenne, als ich selbst im Wohnhaus gewohnt habe. Die Hemmungen, vor anderen zu spielen, waren somit nicht ganz so groß. Wir haben dann im Wohnhaus nachgefragt, ob an so einem Angebot Interesse besteht und ich durfte auch direkt zum Vorspielen vorbeischauen. Mittlerweile mache ich das in Sankt Marien regelmäßig einmal im Monat. Aber ich wäre auch nicht abgeneigt, noch wo anders zu spielen."
Wie sind die Rückmeldungen von den Bewohnerinnen und Bewohnern und aus welcher Motivation heraus bieten Sie dieses Angebot an?
"Alle freuen sich immer, wenn ich zu Besuch komme und sie sagen auch das ich das auf jeden Fall weiter machen und wiederkommen soll. Wenn ich vor Ort bin spiele ich dann allerdings wirklich nur auf meiner Ziehharmonika. Spielen und singen gleichzeitig kann ich nicht so gut, da vertue ich mich dann schon mal. Aber die Bewohnerinnen und Bewohner fangen auch von selber an zu singen sobald sie die Musik hören und es entsteht sofort eine tolle Stimmung. Ich habe einfach Freude daran, wenn ich sehe, dass ich anderen mit meiner Musik etwas Gutes tun kann. Gleichzeitig fühle ich mich dadurch ausgeglichener und mein Selbstbewusstsein hat sich durch dieses Angebot gestärkt.