"Es geht uns darum, unser caritatives Gespür weiterzuentwickeln, ein sozialer Kompass zu sein, zu erkennen wo der Schuh drückt, wissen, was die Menschen bewegt und an Zuwendung benötigen. Wir möchten aber auch gerne herausfinden, wie wir Menschen als Unterstützer für die Caritas, für unsere soziale Bewegung begeistern können. Was erwarten engagierte Menschen, die bereit sind zu helfen, mit anzupacken, um in unserer Gesellschaft etwas zu verändern und eine gerechtere Gesellschaft zu gestalten.", so Christian Stockmann, sozialfachlicher Vorstand des Caritasverbandes.
"Über mangelnde Beteiligung am Workshop konnte sich die Caritas dabei wahrlich nicht beschweren. Rund 50 Personen als Vertreter von ehrenamtlichen Initiativen und bürgerschaftlich Engagierten, Unternehmervertreter, Vertreter aus Schule und Kindergarten, dem Lions-Club, politische Mandatsvertreter und Vertreter aus der öffentlichen Verwaltung, Engagierte aus den Gemeinden sowie Mitarbeiter/innen aus der Pastoral und der Caritas folgten der Caritas-Einladung zum Workshop", freut sich Jutta Schlinkmann-Weber, Caritas-Koordinatorin an der Schnittstelle der haupt- und ehrenamtlichen sozial-pastoralen Arbeit und Ansprechpartnerin für ehrenamtliches Engagement bei der Caritas, über das umfangreiche Engagement.
Nach der Begrüßung durch Heinrich Steinkemper, ehrenamtlicher Caritasratsvorsitzender, und der inhaltlichen Einführung durch Christian Stockmann, übernahm Herr Michael Mendelin vom Diözesancaritasverband Paderborn die Moderation der Veranstaltung und führte aus dem Plenum über in die Arbeitsgruppen. Vor allem in den fünf Kleingruppen wurde dann sehr konstruktiv anhand von vier Kernfragen rund um die ehrenamtliche und hauptamtliche Caritas-Arbeit diskutiert.
Die Ergebnisse aus den Kleingruppen wurden im Anschluss im Plenum vorgestellt, dort konnten viele gemeinsame aber auch unterschiedliche Blickwinkel festgestellt werden. Besonders in der Kleingruppenarbeit wurde deutlich und ehrlich kommuniziert, wo den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der ´Schuh mit der Caritas´ drückt.
"Soziale Verantwortung der Caritas als `Anwalt´ und `Solidaritätsstifter´, die Verknüpfung von Caritas und Pastoral, die externe Wahrnehmung der Caritas im Haupt- und Ehrenamt, Caritas als Bestandteil der Gesellschaft und ihre Rolle in der Gesellschaft versus Caritas als `Sozialkonzern´ sowie neue Modelle ehrenamtlichen Engagements etc., all das waren Aspekte, die in den Kleingruppen auftauchten und über die ein beherzter, mitunter kontroverser Diskurs stattfand", beschreiben die Caritas-Vertreter den Diskussionsverlauf. Gleichwohl hat die Caritas aber auch viel Mut und Zuspruch für ihre tägliche Arbeit bekommen. Im Rahmen der Diskussionen wurden zum Beispiel auch die Reglementierungen und äußeren Einflüsse, die zum Beispiel durch Gesetzgeber oder Kostenträger vorgegeben werden, erörtert.
"Was wir als Caritas aber bei all dem nicht aus dem Blick verlieren dürfen, und auch das war in den Kleingruppe, in denen wir mitarbeiten durfte ein wichtiger Tenor, ist die Stärke unserer Gemeinschaft und was wir damit bewirken können." bringen Steinkemper und Stockmann die möglichen Chancen auf den Punkt.
Diese Meinung teilte auch Klaus-Rainer Willeke vom Caritasrat: "Wir müssen Caritas stärker als Möglichkeit zur Mitwirkung der Gesellschaft kommunizieren und besonders jungen Menschen zeigen, hier kannst Du Dich beteiligen und gemeinsam mit anderen etwas bewegen und verändern, also nutze diese Möglichkeiten und Chancen."
Ein weiterer Teilnehmer griff im Anschluss der Veranstaltung den Umgang mit den Ergebnissen auf: "Der Workshop war sehr wertvoll, denn die erhoffte Kritik war z.T. offen und heftig. Somit hat die Caritas eine Menge guter Impulse bekommen, um sich wieder auf ihre Wurzeln der Barmherzigkeit zu besinnen. Das genau war es, was von den meisten der Teilnehmer auch gefordert wurde. Man sollt sich keinesfalls jetzt entspannt zurücklehnen und im Glanz der positiven Veranstaltung sonnen. Es bleibt vielmehr zu hoffen, dass man es schafft, die ungewohnten Schritte auch zu wagen, die nötig sind, um das ganze Potential der Caritas zu entfalten.", so der niedergelassene Arzt Dr. Paulus Decker.
"Die Ergebnisse des Workshops sind deshalb Grundstein für weitere Entwicklungsprozesse", so Steinkemper, Vorsitzender des Caritasrates. "Auf Basis der Fragestellungen werden z.B. nun die im Workshop erarbeiteten Ergebnisse zusammengefasst und das Ergebnis für alle Workshopteilnehmer noch aufbereitet. Die Ergebnisse werden dann u.a. im Herbst im Rahmen einer Strategietagung des Caritasrates aufgegriffen, reflektiert und ausgewertet."
Die gewonnenen Erkenntnisse will die Caritas für die Weiterentwicklung der haupt- und ehrenamtlichen Caritas im Verbandsgebiet Arnsberg und Sundern im Sinne des Auftrages der Caritas "Not sehen und Helfen" nutzen. Dazu werden aber auch noch weitere vertiefende Gespräche mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops "Profil der Caritas" gesucht.
"Als Fazit können wir festhalten, dass diese Veranstaltung der Caritas viele interessante Impulse und Anstöße gegeben hat, wir uns über diese offene Rückmeldung sehr gefreut haben und die haupt- und ehrenamtliche Caritas diese wertvollen Anregungen aufgreifen und nutzen wird", Martina Gerdes, Regionalsprecherin der Caritas-Konferenz.