"Die Fachkraft für Gerontopsychatrie ist eine wohl schwer aussprechbare Berufsbezeichnung und doch ist genau diese Qualifizierung zukunftsweisend und wichtig für unsere Seniorenhäuser", erklärt Sebastian Füst, Verbundleitung des Seniorenhauses St. Franziskus in Sundern. "Über 80 Prozent der Bewohner*innen haben bei uns die Diagnose Demenz. Ein Krankheitsbild das vielschichtig ist, herausfordernd für alle Akteure der Einrichtung, besonders für sozialen Dienst und pflegerische Betreuung, denn unser Anspruch ist unseren Versorgungsauftrag speziell auf jeden einzelnen Menschen, um den wir uns kümmern, abzustimmen."
Genau hier greift die Weiterbildung der Fachkraft für Gerontopsychatrie, denn Demenz zählt zu den psychischen Erkrankungen, Gerontologie als Wissenschaftszweig befasst sich mit altersbedingten Erkrankungen. Eine wichtige Weiterbildung also, denn gute Pflege bedeutet eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen und endet nicht bei der pflegerischen Versorgung.
Sarah Drinhaus, die als Fachkraft im sozialen Dienst des Seniorenhauses tätig ist, hat genau diese Ausbildung bei der INVIA Akademie Paderborn begonnen. Die fachspezifische Ausbildung dauert rund ein Jahr, findet monatlich im Wochenblock statt.
Am 4. Mai 2022 hat sich im Rahmen der zu schreibenden Facharbeit eine Projektgruppe gebildet und ihre Arbeit in einer Kick-Off-Veranstaltung aufgenommen. Das Projektteam besteht neben Sarah Drinhaus aus Carolin Heeg, Betreuungsassistentin und Jannik Hammecke, Pflegefachkraft und beschäftigt sich mit der Umsetzung von tiergestützten Therapieansätzen, die künftig im Seniorenhaus St. Franziskus Anwendung finden sollen.
"Ich freue mich auf die Zusammenarbeit innerhalb meines Projekt-Teams", so Drinhaus. "Das wird eine spannende Zeit, in der wir das Thema vertiefen und praktisch umsetzen werden. Wenn wir dann strahlende Augen unserer Bewohner*innen als Ergebnis sehen haben wir unser Ziel erreicht."
Tiergestützte Therapie erreicht besonders bei an Demenz erkrankten Menschen eine spürbare und messbare Steigerung des Wohlbefindens, erleichtert die Kontaktaufnahme zu Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung bereits in sich zurückgezogen ihre Welt erleben und fördert den Ausbau und Erhalt der motorischen und kognitiven Fähigkeiten und Ressourcen. Auch die Erinnerungs- und Biografiearbeit ist wichtiger Bestandteil dieses Therapieansatzes.
"Für uns ergänzt diese Projektarbeit unsere bestehende Demenzarbeit um einen weiteren wichtigen Baustein", freut sich auch Susanne Reiter, Leiterin des Sozialen Dienstes im Seniorenhaus St. Franziskus. "Das wird sicher tierisch gut."