Neue Hingucker im Stadtbild: Große Plakatwände mit einem roten Ziegelstein bilden den Auftakt zur Spendenaktion „EIN.STEIN“ für das zweite stationäre Hospiz im Rumbecker Holz.
Wer am 7. Dezember durch die Neheimer Fußgängerzone schlenderte, wurde von einer besonderen Aktion der Hospiz-Stiftung Arnsberg-Sundern überrascht. Vor einem Stand der Stiftung waren Backstein-Ziegel angehäuft; dahinter fiel ein großes Plakat mit einem roten Ziegelstein und dem Hospiz-Leitmotiv "Dem Leben Hoffnung geben" ins Auge.
Mit dieser Veranstaltung wurde der Startschuss für eine groß angelegte PR-Kampagne zur Finanzierung eines zweiten stationären Hospizes für Arnsberg gegeben, das im Rumbecker Holz geplant ist.
Viele Akteure aus der Hospiz-Stiftung, dem Stiftungsrat und dem Kuratorium waren vor Ort, um Info-Flyer zu verteilen und Spenden zu sammeln. Auch Bürgermeister Ralf Paul Bittner schloss sich spontan an und warb bei den Passanten um Unterstützung für Hospiz "Tobit", dessen Baustart im Frühjahr 2025 erfolgen wird.
Die Kampagne "EIN.STEIN" wurde vom Team Christoph Meinschäfer entwickelt. Großflächige Plakate im gesamten Stadtgebiet sollen das Interesse der Bevölkerung wecken. "Die Abbildung eines Ziegelsteins mit dem symbolischen Preisschild von fünf Euro verdeutlicht, wie wichtig jeder einzelne Spendenbeitrag ist, um dieses gemeinschaftliche Bürgerprojekt auf die Beine zu stellen", machte Georg Schelle vom Vorstand der Hospiz-Stiftung deutlich. "Die Hospizkultur in der Region Arnsberg-Sundern ist tief verwurzelt und wird durch einen großen gesellschaftlichen Zusammenhalt getragen. Jetzt gilt es, alle Kräfte zu bündeln, um die neue Hospiz-Einrichtung gemeinsam zu finanzieren."
Den dringenden Bedarf für dieses Vorhaben verdeutlichte der Vorstandsvorsitzende Dr. Wilhelm Geldmacher: "Jährlich müssen im Hospiz Raphael rund 200 Anfragen abgelehnt werden, weil die Plätze in der Arnsberger Ringlebstraße schlichtweg nicht ausreichen. Unter der Trägerschaft des Caritasverband Arnsberg-Sundern bauen wir daher hinter dem Seniorenhaus Klostereichen im Rumbecker Holz ein neues Hospiz mit acht zusätzlichen Plätzen. Dieser Schritt ist zwingend erforderlich, damit mehr Menschen in ihrer letzten Lebensphase eine individuelle, würdevolle Begleitung und Betreuung erfahren können."
Die Baukosten für das neue Haus Tobit sind auf etwa 2,3 Millionen Euro veranschlagt. Rund zwei Millionen Euro hat die Hospiz-Stiftung zugesagt, damit das Projekt realisiert werden kann.
Der geplante Bau eines zweiten stationären Hospizes im Rumbecker Holz fand viel Zustimmung unter den Passanten.
≠Viele Passanten nutzten die Gelegenheit, um persönliche Erfahrungen zu teilen und die Spendenbox zu füllen. "Mein Vater konnte seine letzten Tage im Arnsberger Hospiz verbringen. Wir waren so froh, ihn hier bestens untergebracht zu wissen", betonte die Neheimerin Anja Potthoff.
Auch Helmut Busemann aus der Burgstraße unterstrich, wie erleichternd die Zusage eines Hospizplatzes für alle Beteiligten sein kann: "Unsere Mutter lag während der Corona-Pandemie viele Wochen im Haus Raphael. Im Krankenhaus hätten wir sie nicht besuchen dürfen, aber im Hospiz konnten wir jederzeit bei ihr sein. Das war für uns alle wie ein Sechser im Lotto".
Die erfolgreiche Aktion wurde eine Woche später auch auf dem Adventsmarkt am Gransauplatz wiederholt.