Seit 2008 werden Integrationsagenturen in NRW vom Land gefördert. Schon vor der Flüchtlingskrise konnte auch in Arnsberg 2015 die Arbeit in dieser wichtigen Einrichtung durch den Caritasverband Arnsberg-Sundern aufgenommen werden.
"Wir hätten uns nicht träumen lassen, wie sehr unsere Arbeit benötigt wird, wie viele Menschen uns brauchen." Mit einer halben Stelle - zuständig für den Gesamtkreis HSK - war Alexandra Nitschke bereits während der damaligen Flüchtlingswelle mit der Integrationsagentur aktiv.
Seit 2021 auch interkulturelle Trainerin, hat Frau Nitschke den Bedarf auch über die damals aktuelle Situation hinaus erkannt. "Diskriminierung und Rassismus ist leider immer noch allgegenwärtig. Wir sind da für die Menschen, die aufgrund von Dingen, die man selbst gar nicht verantworten kann, diskriminiert werden" sagt sie.
Seit dem 1.1.2023 ist die dringend notwendige Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit in Arnsberg verortet, besetzt durch Daniel Büenfeld. Der Pädagoge bringt viel Erfahrung aus seiner Tätigkeit als Jobcoach und aus seiner Arbeit mit unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen mit.
"Als Jobcoach ist mein Ziel immer Empowerment - die Hilfe zur Selbsthilfe. Wir geben Handlungsempfehlungen, setzen gemeinsam Ziele und wir fordern Engagement ein. Aber wenn man schon durch den fremdländischen Namen oder die Ethnie ausgegrenzt wird, braucht es Aufklärungsarbeit auf allen Seiten." Das sagt Daniel Büenfeld aus seiner Erfahrung heraus. Er führt weiter aus: "Wenn offener Rassismus und aktive Ausgrenzung zutage kommen, können wir - nach Absprache mit dem/der Ratsuchenden - das offene Gespräch suchen, zum Beispiel bei der Arbeit, in (Sport-) Vereinen oder bei Vermieter*innen."
"Das tun wir natürlich nur, wenn die Ratsuchenden das wünschen", führt Alexandra Nitschke weiter aus, "wir bieten hier einen geschützten Raum, in dem die Betroffenen ihre Sorgen und Ängste formulieren dürfen und sollen. Oft ist es so, dass sie schon jahrelang Rassismus und Ausgrenzung aushalten und offenen oder versteckten Anfeindungen ausgesetzt sind. Die Not ist groß."
"In der Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit spielen auch Prävention und Aufklärung eine wichtige Rolle", ergänzt Büenfeld. "Workshops, Thementage, Vorträge und Diskussionsabende helfen dabei, auf übergeordneter Ebene das Verständnis füreinander zu wecken, Vorurteile abzubauen und Vielfalt ohne Ausgrenzung zu ermöglichen".
Erläuterung/Info:
Die Servicestelle ADA ist Teil der Integrationsagenturen in NRW und wird vom Land NRW gefördert. Ziel ist es, individuelle und strukturelle Benachteiligung abzubauen und auf einen gesellschaftlichen Konsens gegen Diskriminierung und auf Gleichbehandlung hinzuarbeiten.
Als Teil des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern e.V. setzen wir uns für eine soziale und gerechte Gesellschaft ein und verstehen uns als Unterstützer von Menschen, die benachteiligt sind.
Kontaktdaten:
Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit
Clemens-August-Straße 15
59821 Arnsberg
Daniel Büenfeld
02931 545054
0173 878 167 7
d.bueenfeld@caritas-arnsberg.de