In der Tagespflege "Alter Hafen" in Voßwinkel haben die Gäste die Gelegenheit genutzt, sich in einer Schulung mit allen Funktionen von Rollatoren vertraut zu machen und den praktischen Gebrauch zu üben. Und nach einer kleinen Prüfung konnte man den "Rollator-Führerschein" erhalten.
In den Tagespflegen des Caritasverbandes treffen sich bis zu 5 mal wöchentlich von 8 und 16 Uhr Senior*innen mit und ohne Pflegebedarf. Sie nutzen die Angebote, aktiv am Leben teilzunehmen, sie werden kognitiv und körperlich gefördert, ihre Bedürfnisse werden gesehen und berücksichtigt, und nicht zuletzt: durch Gruppenerlebnisse und Ausflüge wird die geistige und körperliche Mobilität lange erhalten und sogar gesteigert.
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Einrichtungen des Verbandes sind darin geschult, Bedarfe zu erkennen und entsprechende Angebote zu machen. So sagt Ute Schenzer, Betreuungsassistentin in der Tagespflege Voßwinkel: "Uns ist aufgefallen, dass sich im Alltag im Umgang mit dem Rollator Fehler und Unsicherheiten einschleichen. Die Sicherheit unserer Gäste ist uns ein zentrales Anliegen und so war schnell der Entschluss zu dieser Trainingswoche gefasst."
In einer Woche Vorbereitung hat Frau Schenzer einen theoretischen Teil erarbeitet und einen Parcours mit unterschiedlichen Anforderungen ausgearbeitet und erstellt. Um die Tagesgäste nicht zu überfordern, wurde in kleinen Einheiten über eine Woche hinweg täglich geübt. Auf dem abgesteckten Parcours, im Haus und im Garten, auf verschiedenen Bodenbelägen und leichten Niveau-Unterschieden, konnten die Teilnehmenden mit ihren Rollatoren ihre Fahrkünste trainieren.
Ziel des Projekts mit dem Namen "Mobil bleiben - sicher ankommen" (Angebot der Deutschen Verkehrswacht) war, die sichere Handhabung des Rollators zunächst theoretisch und dann auch praktisch zu erlernen und zu üben.
Das Öffnen und Schließen einer Tür, das Mitnehmen und Ablegen von Gegenständen wurde geübt. Der Ehrgeiz der Senioren und Seniorinnen war schnell geweckt, denn sie merkten, wie sie ihre Kompetenzen im Umgang mit dem Rollator rasch verbessern konnten und sich so zusehends sicherer fühlten.
"Ich habe in diesen Tagen viel gelernt," sagt eine Teilnehmerin lächelnd." Zuhause habe ich meiner Freundin auch sofort hilfreiche Tipps gegeben und mein neu erworbenes Wissen weitergegeben. Ich bin jetzt achtsamer im Umgang mit dem Rollator und fühle mich sicherer."
"Ich bin so stolz auf meinen Führerschein," sagt Herr B. lachend," dass ich versuchen werde, ihn beim Straßenverkehrsamt eintragen zu lassen."
"Mit dieser Aktion ist es uns gelungen, mehr Bewusstsein für die Mobilität zu schaffen. Um den Führerschein zu bekommen, haben die Senioren und Seniorinnen eine leichte Steigung bewältigt oder eine kleine Schwelle überwunden, mit der wir die Bordsteinkante simuliert haben," berichtet Einrichtungsleiterin Sabine Charles.
Frau Schenzer ist sich sicher, dass das Rollatortraining fester Bestandteil des Betreuungsangebotes im Alten Hafen wird. "Die gute Vorbereitung hat sich gelohnt. Die Gäste waren mit großem Eifer, Freude und Neugierde bei der Sache. Sie haben ehrgeizig geübt, bis alle Hindernisse sicher überwunden werden konnten. Bei allem Eifer ist der Spaß nicht zu kurz gekommen. Wir haben beim Üben viel gelacht."
Neben dem Rollator-Führerschein gibt es viele weitere Angebote in den Tagespflegen des Caritasverbandes, die die Gäste geistig und körperlich fit halten, Gemeinschaft stiften und gegen Einsamkeit wirken.
Bei Interesse an einem Platz in der Tagespflege nutzen Sie gern die Kontakte auf unserer Internetseite.
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