"Einen wirksamen und sicheren Impfstoff gegen ein neues Virus herzustellen, dauert normalerweise viele Jahre, manchmal gar Jahrzehnte. In jedem Fall zu lange, wenn ein Ausbruch wie beispielsweise die Ebola-Epidemie im Jahr 2014 innerhalb kürzester Zeit viele Menschen tötet", liest man beispielsweise auf der Internetseite des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung. Googelt man nach der Dauer einer Impfstoffentwicklung erhält man viele Ergebnisse, die die Impfstoffentwicklung als langwierigen, oft viele Jahre dauernden Prozess beschreiben.
Vor diesem Hintergrund gleicht es einer Sensation, dass die Weltgemeinschaft es geschafft hat, in einer großen gemeinsamen Kraftanstrengung innerhalb eines Jahres mehrere, geprüfte und sichere Impfstoffe zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen. Bedenken, dass die Sicherheit dabei vernachlässigt wurde, werden von den führenden wissenschaftlichen Instituten, wie beispielsweise dem Paul-Ehrlich-Institut, verneint (Siehe Hinweise in der Infobox).
Da Produzenten und Politiker jedoch nicht zaubern können, wird es zwar noch einige Zeit dauern, bis alle Menschen versorgt sind, aber der Beginn der Impfungen ist in jedem Fall ein Lichtblick in der Corona-Bekämpfung.
Im Caritasverband Arnsberg-Sundern ist die Dankbarkeit für diese wertvolle Unterstützung groß, da viele der Menschen, die der Verband begleitet und unterstützt, die Älteren und Menschen mit Handicap, zu den besonders stark vom Corona-Virus gefährdeten Gruppen gehören.
"Wir sind sehr froh darüber, dass es jetzt die Möglichkeit gibt, sich impfen zu lassen und man nicht, wie zu Beginn der Pandemie oft angenommen lange warten muss, um mit den Impfungen anzufangen. Der erste Impfdurchgang in unseren Seniorenhäusern hat sehr gut funktioniert und ist jetzt abgeschlossen. Wir freuen uns, dass trotz der vielen in der Öffentlichkeit kursierenden Bedenken so viele Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen in unseren Seniorenhäusern die Möglichkeit sich impfen zu lassen auch wahrgenommen haben. Das ist ein echtes Zeichen der Solidarität füreinander", so Marek Konietzny, kaufmännischer Vorstand des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern.
"Nach aktuellem Stand haben sich in den Häusern des Verbands rund dreiviertel der Kolleg*innen und nahezu alle Bewohner*innen impfen lassen. Die zweite Impfung wird in 3 Wochen folgen", ergänzt Kathrin Gries, Fachbereichsleitung Pflege und Wohnen.
"Die ganze Impfaktion war natürlich eine große Herausforderung für jede unserer Einrichtung. Es mussten Ärzte und Helfer und vieles mehr organisiert werden. Die Entgegennahme des Impfstoffes musste geplant werden. Der genaue räumliche und zeitliche Ablauf in den Einrichtungen wurde durchgeplant und Räume und Wartebereiche vorbereitet", so Andrea Bertram, Verbundleitung der Seniorenhäuser Klostereichen, St. Elisabet und St. Joachim.
Auch Beatrix Fuchs, Einrichtungsleitung vom Seniorenhaus Sankt Anna hat ähnliche Erfahrungen gemacht. "Von allen Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen mussten Einverständniserklärungen für die Impfung, wo nötig auch von den gesetzlichen Betreuern, eingeholt werden. Einige Senioren und Seniorinnen hatten im Vorfeld natürlich auch noch Beratungsbedarf, da eine Corona-Schutzimpfung auch keine alltägliche Entscheidung ist. Den Mitarbeiter*innen im Verband wurden vorab auch alle wichtigen Informationen zur Verfügung gestellt."
"Es war eine Herausforderung, ist aber alles gut und reibungslos gelaufen", bestätigt auch Franz-Josef Rademacher, Einrichtungsleiter im Seniorenhaus St. Johannes, das seit Anfang des Jahres auch zum Caritasverband Arnsberg-Sundern gehört, die positiven Erfahrungen mit der Impfaktion.
Sebastian Füst, Verbundleiter der Seniorenhäuser St. Josef und St. Franziskus zeigte sich ebenfalls rundum zufrieden über den schnellen und problemlosen Ablauf und bedankte sich bei den Impfteams. "Die Impf-Teams und auch die Mitarbeiter*innen der Seniorenhäuser haben die Herausforderung sehr gut gemeistert. Alles ist ohne Zwischenfall gelaufen. Dabei gab es keine Debatten, wer als erster oder später geimpft wird. Weil wir aus den Ampullen sogar mehr Impfdosen statt der bestellten gewinnen konnten, haben sich einige Mitarbeiter*innen sogar noch kurzfristig für eine Impfung entschieden."
Dank der guten Vorbereitung liefen die Impfaktionen in den Häusern ohne große Probleme ab. Ein besonderes Ereignis war dabei die erste Impfstofflieferung, die das Seniorenhaus St. Josef sogar begleitet von einer Polizeieskorte erreichte.
Durchgeführt wurden die Impfaktionen von mobilen Impfteams, meist bestehend aus Ärzten und Arztinnen sowie Arzthelfer*innen aus den Ortschaften bzw. der Region. Am Ende der Impfaktionen konnten aber in allen Fällen jeder der Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen, die geimpft werden wollten, auch geimpft werden. Vereinzelt konnten Impfreaktionen bei Mitarbeitern und Bewohnern, wie kurzzeitige Schmerzen an der Einstichstelle oder leichte grippeähnliche Symptome beobachtet werden, die auch von anderen Impfungen bekannt sind.
Als nächstes werden im Caritasverband jetzt die Bewohnerinnen und Bewohner der Häuser der Behindertenhilfe geimpft. Die Verantwortlichen des Verbandes hoffen, dass auch bald die Versorgung des ambulanten Bereichs beginnt. Bis die Impfungen die volle Schutzwirkung bei den Geimpften entfalten und die wichtige Herdenimmunität in der Gesellschaft erreicht ist, wird noch etwas Zeit vergehen.
Deshalb weist Christian Stockmann, sozialfachlicher Vorstand des Caritasverbandes Arnsberg Sundern nochmals darauf hin, dass man jetzt bei den begleitenden Schutzmaßnahmen nicht lockerlassen darf. "Wir haben seitens unseres Verbandes von Beginn an großen Wert auf die Sicherheit der Menschen gelegt, die wir begleiten, und auch auf die Sicherheit unserer Kolleg*innen und die erforderlichen Schutzmaßnahmen vorgehalten. Vom Hygienekonzept über das flächendeckende präventive Testen der Kolleginnen und Kollegen seit über 1/2 Jahr bis zur Anschaffung von modernen Filteranlagen für alle neuralgischen Räume in unseren Einrichtungen. Jetzt ist die Impfung ein weiterer wichtiger Schritt zur Bekämpfung des Corona-Virus. Trotzdem müssen die alltäglichen Hygienemaßnahmen wie Abstand halten, Händewaschen, Tragen eines geeigneten Mund-Nasen-Schutzes und das Reduzieren von unnötigen Personenkontakten weiter streng durchgehalten werden. Wir sollten uns alle daran halten, egal was, vor allem in den Sozialen Medien, an Desinformation verbreitet wird. Dann werden wir gemeinsam diese herausfordernde Zeit überstehen. Der Impfstart ist ein weiteres positives Zeichen für ein Licht am Ende des Tunnels."
Infobox: Warum konnte so schnell ein Impfstoff entwickelt und zugelassen werden?
Gelungen ist dies laut der Internetseite des Paul-Ehrlich-Instituts, dem Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, vor allem
• durch die frühe und kontinuierliche wissenschaftlich-regulatorische Beratung der Impfstoffentwickler durch die Arzneimittelbehörden
• durch ein Rolling-Review-Verfahren, bei dem Teile des Zulassungsantrags bereits in früheren Phasen der Entwicklung des Impfstoffs geprüft, verbessert und bewertet wurden
• durch Kombination von klinischen Prüfungsphasen
• durch den Rückgriff auf Forschungswissen zu anderen Coronaviren, wie beispielsweise dem SARS-Coronavirus von 2003.
Genauere Erläuterungen zum Thema Impfstoffe, Zulassung und Sicherheit finden Sie auf der Internetseite des Paul-Ehrlich-Instituts (www.pei.de) im Bereich "Coronavirus und COVID-19" unter FAQ COVID-19-Impfstoffe.
Pressemitteilung
Erster Impfdurchgang in den Seniorenhäusern abgeschlossen
Erschienen am:
15.01.2021
Herausgeber:
Caritasverband Arnsberg-Sundern e.V.
Presse
Hellefelder Str. 27-29
59821 Arnsberg
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