In den Räumlichkeiten des Ambulant Betreuten Wohnens im Caritashaus Neheim hat der erste Runde Tisch zum Thema Energiearmut für die Städte Arnsberg und Sundern stattgefunden.
Eingeladen waren neben Vertretern der Jobcenter Arnsberg und Sundern die Verbraucherzentrale, der Klimaschutzbeauftragte der Stadt Arnsberg, die Stadtwerke Arnsberg sowie die Schuldnerberatung und Wohnungslosenhilfe der Diakonie, Gemeindevertreter der evangelischen Kirche und Ehrenamtliche aus evangelischen und katholischen Kontexten. EON als Grundversorger war ebenfalls eingeladen, hat allerdings keinen Vertreter geschickt.
Der Runde Tisch startete unter der Leitfrage "Wie kann mit Energieschulden umgegangen werden?". Problematisiert wurde die starke Verteuerung der Energie einhergehend mit der allgemeinen Verteuerung der Lebenshaltungskosten, die bei Menschen mit niedrigem Einkommen schnell zu einer Zahlungsunfähigkeit führen kann. Die ersten Probleme tauchen bereits jetzt bei den jeweiligen am Runden Tisch beteiligten Akteuren auf. Als besonders problematisch wurde die Kommunikation mit dem Grundversorger vor Ort bezeichnet.
Es wurden Lösungsmöglichkeiten seitens der Energieversorger sowie seitens des Staates und der Kommunen ebenso erörtert als auch abseits dieser Institutionen durch die Wohlfahrtverbände und ehrenamtliches Engagement. Die Ideen reichten von Expertennummern beim Grundversorger und Prepaid-Tarifen für Strom und Gas über die bekannten staatlichen Hilfe wie Härtefallfonds, den Energiezuschuss zum Wohngeld oder aber der Gaspreisbremse zu der Idee von niederschwelliger Energieberatung (für einkommensschwache Haushalte durch den Stromsparcheck des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern e.V. bereits installiert) und z.B. Wärmeräume, sowie Energiegenossenschaften, um für einkommensschwache Haushalte günstigen Strom zu generieren.
Ein erster Erfolg des Runden Tisches konnte bereits verbucht werden: Dank des Einsatzes von Christian Stockmann, Vorstand des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern e.V., konnten die örtlichen Jobcenter Arnsberg und Sundern einen Gesprächstermin mit EON vereinbaren mit dem Ergebnis, dass auch EON mitwirken möchte. In der Problematik der Zuordnung von Zahlungen durch den Übergang von Innogy wird nun gemeinsam mit den Jobcentern Arnsberg und Sundern anhand von Einzelfällen aufgearbeitet, wo strukturelle und systematische Probleme bestehen. Nur so lassen sich Lösungen für den einzelnen Menschen vor Ort erarbeiten.
Zentralstes und vielleicht wichtigstes Ergebnis ist das gemeinsame Ziel für die Menschen in Arnsberg und Sundern Lösungen zu finden in diesen herausfordernden Zeiten.