Das möchten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Projekt "CarloS - Zusammen Stark" in diesen für alle ungewissen Zeiten. Gefördert wird das Projekt durch den Armutsfond des Erzbistums Paderborn.
Bereits 2017 startete das Projekt CarloS, damals als Hilfe zum (Wieder-)einstieg in das Berufsleben für alleinerziehende Mütter und Väter und Personen, die sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern, denn die Problemlage war klar: gerade diese Gruppen haben es schwer, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Einerseits waren sie oft lange aus dem Berufsleben ausgeschieden, andererseits zeitlich sehr unflexibel, weil die Kinder - wenn auch älter geworden - ja nicht alleine bleiben können. Hinzu kamen noch diverse Probleme, die die Arbeitsaufnahme noch erschwerten: fehlende Betreuung oder Vernetzung bei der Betreuung, keine Ausbildung oder berufliche Qualifizierung, Probleme mit Behörden und oft auch Frust und Selbstzweifel, weil man wieder keine Antwort auf seine abgeschickte Bewerbung bekommen hat oder nach dem Vorstellungsgespräch die Absage kam.
Oftmals lag die Problematik aber auch an ganz anderer Stelle - keine Hardware. Zwar ist ein Smartphone heute fast in jedem Haushalt vorhanden, es ersetzt aber keinen PC. So reichten die Hilfen also von Bewerbungstrainings, Schulungen zum Vorstellungsgespräch, Begleitung zu Jobcentern oder zu Arbeitsagenturen wie auch Akquise von Arbeitsstellen, Organisation von Alltagshilfen oder Weitervermittlung in andere Beratungsangebote wie Erziehungshilfen, Schuldnerberatung oder Verbraucherzentrale etc.
Die Hilfestellungen waren vielfältig. Manchmal reichte auch einfach ein offenes Ohr und das Wissen, das man nicht alleine in dieser Lebenslage ist und sich nicht allein herausboxen muss. Das Projekt wurde gut angenommen, als besonders erfolgreich zeigte sich die Hilfe im Rahmen der Arbeitssuche und der Arbeitsaufnahme in Kombination mit der Lösung von Betreuungsproblemen oder Vermittlung in Erziehungshilfen.
Schnell wurde durch die häufigere Zusammenarbeit mit dem SkF klar, dass nicht nur Alleinerziehende einem besonderen Armutsrisiko ausgesetzt sind und nicht nur diesen durch CarloS Unterstützung gewährt werden sollte. Denn der Verlust des Arbeitsplatzes bzw. die Arbeitslosigkeit der Eltern ist ein nicht zu unterschätzender Faktor in Zusammenhang mit Erziehungsschwierigkeiten.
Arbeitslosigkeit ist auf vielfältige Art und Weise belastend sowohl für Eltern wie für Kinder. Sie bedingt fehlende Teilhabe, Verschuldung und mit zunehmender Dauer auch eine Minderung der sozialen Kontakte sowie des eigenen Selbstwertgefühls. Auch die Tagesstruktur beginnt zu bröckeln. Dieses alles bleibt nicht ohne Rückwirkung auf das familiäre Leben, im schlimmsten Fall leidet die Erziehungsverantwortung der Eltern und sie verlieren ihre Vorbildrolle für die Kinder.
In Kooperation mit dem SkF wurde die Zielgruppe neu festgelegt: Erwachsene Menschen, die aus verschiedensten Gründen - Versorgung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen, Langzeitarbeitslosigkeit, Krankheit, Erziehungsschwierigkeiten, fehlende Qualifikation - bisher keiner Erwerbstätigkeit nachgehen, egal ob alleinerziehend oder nicht.
Ziel ist es zu motivieren, stabilisieren und zu begleiten - und so auch vorzubeugen. Das Angebot wird gut angenommen. Aktuell werden 25 Klientinnen und Klienten betreut, eine Vermittlung in Arbeit, Qualifizierung oder Restrukturierungsmaßnahmen gelingt, manchmal über mehrere Hürden und holprig, aber es läuft, weil das Individuum und sein Umfeld im Blick bleiben.
Beispielhaft ist hier die alleinerziehende Mutter mit drei Kindern, die anfing ihren Schulabschluss nachzuholen, die von Arbeitslosigkeit bedrohte verheiratete Mutter, die aktiv auch beim Schreiben der Bewerbung unterstützt wurde, weil kein PC zu Hause vorhanden war, der junge Vater, der ungern zum Amt gehen wollte und deshalb dringend Hilfe bei der Stellensuche und beim Bewerbungen Schreiben brauchte oder die Mutter, die einfach eine Hilfe brauchte eine Betreuung für ihr Kind zu finden, um dann langsam den Weg zurück auf den Arbeitsmarkt zu finden.
Jetzt sind die Zeiten andere, aber der Bedarf bleibt, wenn er nicht sogar stärker wird, denn durch Corona ist drohende Arbeitslosigkeit allgegenwärtig bzw. der Ausweg aus dieser scheinbar unmöglich. Viele sind von Kurzarbeit und Ladenschließungen betroffen, trotz vereinfachter Anträge bei den Jobcentern und Arbeitsagentur bleibt die Zukunftsangst.
Die Mitarbeiter*innen von CarloS sind weiterhin unterstützend tätig. Sie werden weiterhin mit den Klientinnen und Klienten den Blick nach vorne wagen, den Bogen über Corona hinaus schlagen und Zukunftsperspektiven entwickeln. Denn gemeinsam ist man stark!
Die Mitarbeiter*innen sind auf allen Kommunikationswegen für Sie erreichbar und hoffen, dass sie bald auch die face-to-face-Unterstützung wieder aufnehmen können.
Ansprechpartnerin:
Denise Göckeler
Mobil: 0172 6593565
Mail: d.goeckeler@caritas-arnsberg.de