Gewachsene Synergien und eine Erfolgsgeschichte für die Menschen, das wurde am 9.12.2022 im Büro der JoKA (Job Kontaktstelle Arbeit und Bildung) in der Stembergstraße 31, im "alten Berletgebäude", gefeiert.
Cathrin Lingemann, die 2021 die Projektleitung übernahm, begrüßte die Gäste in den neuen Räumlichkeiten in Neheim. Neben der Projektleitung gehört auch der Fachanleiter Herr Alexandros Voulgaris zum festen Team des Stromspar-Checks. Tatkräftige Unterstützung erhalten die beiden durch die Stromsparhelfer, die zur Beratung die Haushalte aufsuchen.
Stefan Schneider, Jobcenter Arnsberg, sagt: "Für uns ist die Zusammenarbeit mit dem Stromsparcheck der Caritas überaus wertvoll. Wir begegnen ja täglich in unserer Arbeit den Menschen, die besonders unter den derzeitigen Teuerungen der Energiekosten leiden.
Und da gibt es zwei Ansatzpunkte: Die Menschen, die wir betreuen, werden durch die Fallmanager auf den Stromsparcheck aufmerksam gemacht und auf Wunsch an das Caritas-Büro in der Stembergstraße vermittelt."
"Die Menschen die uns aufsuchen, sind übrigens nicht mehr nur die, die Grundsicherung erhalten", sagt Cathrin Lingemann dazu, "auch Wohngeldempfänger*innen und alle Menschen mit geringen Verdiensten können sich kostenlos durch die Energiesparhelfer beraten lassen."
Stefan Schneider ergänzt: "Es gibt noch einen zweiten Ansatz, denn wir nutzen auch die Möglichkeit, Klienten durch eine Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung wieder einen strukturierten Tag mit einer wirklich sinnvollen Beschäftigung zu bieten. Unser Ziel ist dabei natürlich, auf den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln." Er selbst habe ebenfalls durch die Vermittlung des Jobcenters als Stromsparhelfer begonnen und sich dann durch Schulungen zum Fachanleiter weiter qualifiziert, so Herr Voulgaris.
Die durch den Fachanleiter des Stromspar-Checks geschulten Stromsparhelfer sind die Beratenden vor Ort, die in den Haushalten Messungen durchführen, auswerten und Tipps geben. Aus eigener Erfahrung kennen sie die Probleme und Herausforderungen der Hilfesuchenden. Dabei sind sie technisch fit, mit Testequipment ausgestattet und im Wissen etwas Wertvolles zu leisten
Unsere Kunden haben nicht die Möglichkeit ihre Wohnung mit eigenen Mitteln umzurüsten," so Cathrin Lingemann, "deshalb gibt es ein Soforthilfe-Angebot. Das funktioniert so: Nach dem Stromspar-Check vor Ort wird der Bedarf ermittelt. Wasser sparende Duschköpfe, Energiesparlampen, schaltbare Steckerleisten und sogar eine finanzielle Unterstützung zum Kühlschranktausch sind die Maßnahmen, die wir direkt unbürokratisch anbieten können."
Auch für Carsten Peters, Energieberater der Verbraucherzentrale Arnsberg, ist die Einrichtung des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern ein wichtiger Partner, wenn es um Beratungsleistungen geht. "Auch wir führen Beratungen durch, vermitteln bei Bedarf an den Stromspar-Check, oder bekommen Kunden von dort vermittelt, wenn es um Verträge und vor allem den Wechsel zu günstigeren Stromanbietern geht."
Petra Golly, die Leiterin der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale und Carsten Peters sind sich einig: im Winter wird es eine Welle von Feuchte- und Schimmelbeschwerden geben, die den derzeitigen Temperaturen geschuldet ist, mangelhafter Bausubstanz - aber auch den falschen Lüftungsprozessen aus Angst vor teuren Rechnungen.
Sebastian Witte, Nachhaltigkeits- und Klimaschutzbeauftragter beim Zukunfts- und Strategiebüro der Stadt Arnsberg, sieht die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz dreidimensional. "Ökologie, Ökonomie und Kultur bilden ein Gesamtgebilde, an dem alle partizipieren. Alle Bevölkerungsschichten müssen befähigt werden ihren Anteil am Klimaschutz zu tragen. Die Stadt Arnsberg hat sich zu diesem Thema große Ziele bis 2030 gesetzt, die gemeinsam getragen werden müssen." Er sieht hier auch ein Thema mit einer großen sozialen Komponente: "Die Haushalte müssen auch das Geld übrighaben, um sich Gedanken zum Klimaschutz zu machen. Wir müssen sie unterstützen. Anders ist das nicht zu machen. Aber durch diese tollen Synergien sind wir auf einem wirklich guten Weg."
Anlässlich des 10jährigen- Jubiläums konnte Herrn Witte ein Scheck über 2.462 t eingespartem CO2 von Stecky, dem Maskottchen des Stromspar-Checks und Cathrin Lingemann überreicht werden. Diese Menge wurde durch die ausgegeben Soforthilfen allein im Stadtgebiet Arnsberg eingespart. Über das gesamte Einzugsgebiet gesehen (Hochsauerlandkreis, Soester Kreis und dem nördlichen Märkischen Kreis) waren es sogar über 4.436 t eingespartem CO2. Diese Menge entspricht ungefähr 290 Weltumrundungen mit dem Flugzeug.
Christian Stockmann, sozialfachlicher Vorstand des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern e.V., Initiator des Stromsparcheck vor 10 Jahren, sieht ebenfalls einen enormen Bedarf an diesem Angebot: "Mit der Teuerung der Energiepreise vor allem wegen des Krieges in der Ukraine wird diese Unterstützung immer wichtiger. Wenn es den Stromsparcheck nicht gäbe, müsste dieser jetzt geschaffen werden. Ich möchte mich sehr herzlich bei dem gesamten Caritas-Team für diese Erfolgsgeschichte bedanken. Ich freue mich auch sehr über die beispielhafte Zusammenarbeit der unterschiedlichen Institutionen vom JobCenter bis zur Verbraucherzentrale u.v.m. Vielen Dank auch Herrn Sebastian Witte, dass er uns vor 10 Jahren in der Startphase unterstützt hat.
Cathrin Lingemann wird immer öfter zu Veranstaltungen und Vorträgen eingeladen, um ihr Projekt vorzustellen. Und zum Abschluss sagt sie: "Manchmal haben die Menschen noch zu viele Ängste oder Scham, unser Angebot in Anspruch zu nehmen. Aber es hat soviel Nutzen, trauen Sie sich.
Erreichen können Sie uns unter 02932-5249431 oder unter stromspar-check@caritas-arnsberg.de "
Und es geht weiter:
Passend zum 10-jährigen Jubiläum des Stromspar-Checks des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern erreichte uns eine weitere gute Nachricht:
Am 13. Dezember hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz angekündigt, den Stromspar-Check für die nächsten drei Jahre mit rund 38 Millionen zu fördern. Getragen wird das Projekt vom Deutschen Caritasverband (DCV) und Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) mit ihrer sozialpolitischen und energiefachlichen Kompetenz.
Auf www.stromspar-check.de finden Sie dazu weitere Informationen und einen bundesweiten Standortplaner.