Eva Hagedorny vom Fachdienst für Integration und Migration hatte das Konzept schnell ausgearbeitet: vier Länderküchen, vier internationale Teams, in zwei Etappen zu je drei Stunden.
Zurückgreifen konnte sie dabei auf die guten Erfahrungen aus dem Angebot "Kochen International", das an jedem letzten Freitag im Monat stattfindet, und das bereits seit Mai 2022 mit großem Erfolg durchgeführt wird.
"Zu den Interkulturellen Wochen wollten wir etwas ganz Besonderes bieten. Das Konzept ließ sich prima übertragen und auf einen "Kochmarathon" ausbauen. Die Länderküchen waren Syrien und Somalia und in der zweiten Etappe Afghanistan und Eritrea. Die Teams waren dabei für Mitbürger*innen aus allen kulturellen Hintergründen offen, und wir haben uns über die Teilnahme von 40 Menschen mit syrischen, somalischen, afghanischen, eritreischen, ukrainischen, polnischen und deutschen Wurzeln gefreut."
Mit einem kleinen Budget wurde eingekauft und anschließend fanden sich die Köche und Köchinnen zusammen, um zu schnippeln und zu dünsten, zu backen und zu braten.
Dazu gab es die passende Musik, syrische, somalische, eritreische und afghanische Klänge erfüllten den Raum.
"Wir freuen uns sehr darüber, dass in großer Harmonie und interessiertem Miteinander die Teilnehmenden neue Kontakte geknüpft haben. Viele sind sich hier zum ersten Mal begegnet, und über das Kochen kommen alle schnell ins Gespräch. Sie tauschen Rezepte aus, interessieren sich für die unterschiedlichen Kochweisen und probieren fremde Gewürze. Es geht ums Kochen, und darüber hinaus um das Zusammenführen der Kulturen, um Austausch, was mit dieser Aktion offensichtlich hervorragend gelingt", freut sich Eva Hagedorny.
Ulrike Stodollick von der Flüchtlingshilfe Oeventrop, ergänzt: "Ich habe in meiner Arbeit in der Flüchtlingshilfe erfahren, dass Essen und Kochen bei den Menschen einen großen Stellenwert einnimmt. Ich wurde aus Dank und Freundschaft von ihnen oft eingeladen und kam in den Genuss, fremde Gerichte probieren zu dürfen. Als ich von dieser Aktion im Mehrgenerationenhaus erfuhr, war ich gleich begeistert!"
Hervorzuheben ist, dass beim Kochmarathon die Menschen vielfältiger nicht sein konnten: nicht nur kulturelle Unterschiede, auch die Lebensweise und -Hintergründe waren bemerkenswert vielfältig.
Einige hatten erst vor kurzem den Weg nach Deutschland und Arnsberg gefunden. Sie möchten sich integrieren und sind froh über die Angebote des Mehrgenerationenhauses. In ihrem herausfordernden neuen Leben haben sie eine Anlaufstelle gefunden, in der sie gut aufgenommen werden.
Und es gibt auch wunderbare Beispiele von bereits gelungener Integration: Ahmad, der am Grill steht, ist gerade dabei seinen Bachelor in Informatik abzuschließen. Er kam 2016 aus Syrien, hat hier seinen Schulabschluss gemacht und sein Studium begonnen. Er sagt: "ich wurde vom ersten Tag toll aufgenommen, Arnsberg ist zu meiner Heimat geworden und ich möchte gerne weiter hier leben. Ich habe Chancen bekommen und genutzt, und nun kann ich der Gesellschaft etwas zurückgeben, indem ich arbeite und mich auch in der Stadt engagiere. Ich bin sehr dankbar dafür!"
Das gemeinsame Kochen wird an jedem letzten Freitag im Monat um 17.00 Uhr im Mehrgenerationenhaus (MGH) in der Hellefelderstr. 15 angeboten
Anmeldung bei Christiane Linn
c.linn@caritas-arnsberg.de oder Telefon 0173 5198582