Gerade in einer großen Ausnahmesituation ist für viele Menschen auch eine kleine Abwechslung von den schlimmen Bildern aus den Nachrichten wichtig. In diesem Sinne wurden auch die Karnevalsaktivitäten in unseren Seniorenhäusern trotz des Einmarsches Russlands in die Ukraine, in etwas reduzierter Form durchgeführt, um für etwas Ablenkung zu sorgen. Gerade auch für ältere Menschen, die sich durch den Konflikt teilweise wieder an ihre eigenen Erfahrungen aus dem 2. Weltkrieg erinnern, war diese Ablenkung wichtig.
Karneval in den Seniorenhäusern
St. Elisabet und St. Joachim
In den Arnsberger Seniorenhäusern St. Elisabet und St. Joachim wurde der Karneval an Altweiber pünktlich um 11.11 Uhr mit einer Polonäse durchs Haus eingeläutet. Das Karnevalsprogramm bestand aus Büttenreden, Witzen und Karnevalsmusik. Am Nachmittag beim gemeinsamen Kaffeetrinken gab es Berliner und ein Eierlikörchen durfte natürlich auch nicht fehlen. Haushund Ronny kam ebenfalls auf seine Kosten und konnte sich viele Kuscheleinheiten abholen.
"Solche Momente des Abschaltens sind gerade jetzt besonders wichtig für die Seele, wir sind froh, dass wir unserer Bewohnerschaft auf diese Weise eine kurze unbeschwerte Zeit bereiten konnten", so Dina Ostermann, kommissarische Leitung Sozialer Dienst.
Klostereichen
Bei fröhlicher Musik, und mit lustigen Verkleidungen haben auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenhauses Klostereichen auf ihren jeweiligen geschmückten Wohnebnen eine kleine Karnevalsfeier feiern können. Sie haben gemeinsam zu alt bekannten Liedern geschunkelt, gesungen, den lustigen Büttenreden gelauscht und sich bei der "Pariser Modenschau" den neusten Trend ausgesucht. Der obligatorische "Berliner" und die Bowle durften natürlich nicht fehlen.
Alle Bewohner waren sichtlich gerührt und freuten sich auch in der jetzigen nicht so schönen Zeit mal wieder gemeinsam lachen und feiern zu können.
St Franziskus
"Eigentlich wollten wir mit den Bewohnern und Bewohnerinnen im Seniorenhaus St. Franziskus ausgelassen feiern", so Susanne Reiter, Leiterin vom sozialen Dienst. "schließlich war uns dies nun schon zwei Jahre verwehrt. Als wir dann aber an Weiberfastnacht die Nachrichten vom Krieg in der Ukraine vernahmen, war uns nicht mehr wirklich zum Feiern zumute."
Dennoch verkleideten sich einige Mitarbeiter*innen an den Karnevalstagen für die Bewohner und Bewohnerinnen um diese ein wenig abzulenken. Am Nachmittag wurde gemeinsam Kaffee getrunken und Berliner verzehrt und auch ein wenig Karnevalmusik gehört. Im Gegensatz zu früheren Karnevalsfeiern wurde jedoch nicht nur gemeinsam gesungen und gelacht, sondern es wurden auch viele Gespräche geführt, um die Bewohner und Bewohnerinnen in ihren aktuellen Sorgen und Ängsten wahrzunehmen.
Am Montag besuchte noch ein tierischer Rosenmontagszug die Bewohner und Bewohnerinnen auf ihren Wohnbereichen. Es wurden Kamelle, Likörchen und auch Blömche verschenkt und gemeinsam etwas getanzt und geschunkelt. "Eine Bewohnerin weinte im Anschluss, bedankte sich dafür, dass wir sie trotz der schwierigen Stimmung aufgrund des Ukraine-Konflikts für ein paar Minuten aus dem nachdenklichen Alltag geholt haben." ergänzt Susanne Reiter.