Der Caritasverband Arnsberg-Sundern e.V. ist ein großer mitgliedergetragener Verein mit rund 2.500 Mitgliedern. In den Caritas-Einrichtungen sind rd. 430 ehrenamtlich Engagierte tätig und unterstützen die rd. 1.350 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen, davon 76 Auszubildende. Der Verband versorgte im Jahr 2022 6.800 Personen in der Region.
In der diesjährigen Mitgliederversammlung wurde nicht nur über die Arbeit der Caritas berichtet, sondern es wurden auch die Delegierten für die nächsten vier Jahre gewählt, die dann in der Delegiertenversammlung u.a. die Mitglieder des neuen Caritasrates wählen werden. Da es in vielen Gemeinden im Verbandsgebiet keine Caritas-Konferenzen mehr gibt, führte der Caritasverband Arnsberg-Sundern in 2023 erstmals in Zusammenarbeit mit den aktiven Caritas-Konferenzen eine zentrale Versammlung für die pastoralen Räume Arnsberg, Sundern, Neheim und Hüsten durch.
Nach einem spirituellen Impuls mit Dechant Daniel Meiworm und der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Caritasrates Friedhelm Wolf erläuterte dieser die Bedeutung der Mitgliederversammlung, in der u.a. die Delegierten für die Delegiertenversammlung gewählt werden. "Die Mitglieder haben in einem mitgliedergetragenen Verband wie dem Caritasverband eine große Bedeutung und sind eine große Stütze des Verbandes in der Gesellschaft und Kirche", so Wolf.
Der sozialfachliche Vorstand Christian Stockmann gab einen Einblick in die Aktivitäten und Aufgaben des Caritasverbandes im letzten Jahr mit rund 50 Einrichtungen von der Pflege über die Eingliederungshilfe bis zu den beratenden Diensten und sozialen Projekten. Unter anderem am Beispiel der Hospizarbeit, die 2023 das 25-jährige Jubiläum des Hospizes Raphael feiert, der Allgemeinen Sozialberatung und Diensten wie dem Stromsparcheck sowie der Flüchtlingshilfe machte Stockmann deutlich, wie wichtig in vielen Bereichen die ehrenamtliche Arbeit und Spenden sind, da diese Einrichtungen und Dienste keine oder nur wenig öffentliche Förderung erhalten. "Eine große Herausforderung," so Stockmann, "war 2022 auch die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine." Neben Hilfsaktionen und einem Spendenaufruf zur schnellen Unterstützung der Flüchtlinge richtete der Caritasverband für 11 ukrainische Flüchtlinge mit Behinderungen, die aufgrund des russischen Angriffes auf ihr Heim in großer Lebensgefahr waren, mit Unterstützung des Dorfes und der Gemeinde eine Unterkunft im ehemaligen Pfarrhaus in Sundern-Allendorf ein. Stockmann gab den Mitgliedern auch einen Einblick in die bundesweite Entwicklung des Caritas-Tarifes (Gehalt) im Vergleich zu anderen Arbeitgebern. Darüber hinaus wies er darauf hin, dass es in der Caritas auch eine starke Mitarbeitervertretung gibt, wodurch Caritas-Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam diese Voraussetzungen sicherstellen.
Dominik Pieper, der neue kaufmännische Vorstand, stellte sich den Mitgliedern vor. Danach beschrieb er die Herausforderungen, vor denen der Caritasverband in den nächsten Jahren stehen wird. "Angefangen von den politischen Rahmenbedingungen und den begrenzten Refinanzierungsmöglichkeiten über die gesellschaftliche und demografische Entwicklung bis hin zum Fachkräftemangel", so Pieper.
Ergänzt wurden die Ausführungen des Caritas-Vorstands durch eine Präsentation über das lebendige ehrenamtliche Engagement der aktiven Caritas-Konferenzen in den Gemeinden durch Martina Gerdes und Silke Köhler. Einige Projekte wie das Café Himmel & Erde in Sundern und der Fairtailer in Arnsberg sowie die Arbeit der Jugendcaritas wurden vorgestellt.
In der anschließenden Wahl der Delegierten wurden dann insgesamt 25 Delegierte inkl. Ersatzdelegierte für die kommenden vier Jahre gewählt.
Friedhelm Wolf bedankte sich bei den neu gewählten Frauen und Männern: "Wir freuen uns, dass sich wieder engagierte Personen gefunden haben, die in den nächsten vier Jahren als Delegierte zur Verfügung stehen."
Für ein ganz besonderes Highlight sorgte zum Abschluss die Kabarettistin Ulrike Böhmer, die als Erna Schabiewsky mit dem Herz auf der Zunge und am rechten Fleck die Ecken und Kanten und die Herausforderungen in Kirche, Gemeinde und Caritas mit Witz und Humor, aber auch mal scharfzüngig präsentierte.
Sie rief den Anwesenden zum Schluss zu: "Ihr seid eine tolle und engagierte Caritas. Bleibt beieinander!"