Nach einer Führung durch das Gartencenter "gartenzwerk", ein Unternehmenszweig der caritas integra, fand eine engagierte Diskussion über die Arbeit und Erfahrungen aus der Praxis des Inklusionsbetriebes, der Werkstatt und der Arbeitsmarktmaßnahmen statt.
Ein wichtiges Thema stellte bei dieser Diskussionsrunde der Passiv-Aktiv-Transfer dar. Bei diesem Modell handelt es sich um eine Förderung von tariflich bezahlten, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen. "Das Problem mit der Langzeit-Arbeitslosigkeit wird nicht kleiner. Aus diesem Grund sollte eine Förderung von Arbeitsplätzen im Vordergrund stehen, sodass es auch den Langzeitarbeitslosen wieder möglich ist, einen Platz auf dem Arbeitsmarkt zu finden, anstatt weiterhin die Arbeitslosigkeit zu finanzieren", so Frank Demming, Fachbereichsleiter Arbeit, Bildung & Leben des Caritasverbandes.
Der Caritasverband bietet bereits die Maßnahme zur öffentlich geförderten Beschäftigung (ÖGB) an. "Das Modell der ÖGB-Maßnahme ist allerdings auf 2 Jahre begrenzt und nicht in Kooperation mit der freien Wirtschaft möglich. Nur bei öffentlichen und caritativen Arbeitgebern wird diese Maßnahme gefördert", erklärt Christian Stockmann, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes, obwohl gerade in der Privatwirtschaft auch viele Arbeitsmöglichkeiten sind. Wichtig sei es für die betroffenen Menschen einen vernünftigen und professionellen Weg zu finden, um aus der Arbeitslosigkeit wieder auf dem Arbeitsmarkt integriert zu werden.
"Was die Hilfsangebote bei uns im ländlichen Raum angeht, ist die Infrastruktur noch nicht gut genug ausgeprägt.", betont Tobias Bödefeld, Betriebsleiter der integra des Caritasverbandes. "Hier vor Ort gibt es zu wenig Ansprechpartner für Betroffene. Dolmetscher für Gehörlose müssen z.B. aus Köln angereist kommen." Genau an dieser Stelle müsse nach Meinung von Simone Tillmann, Projektleitung berufliche Arbeitsmarktintegration des Caritasverbandes, Politik, Gesellschaft und die Wohlfahrtsverbände zusammenarbeiten. "Wir als Caritasverband sind da und können die Begleitung der Menschen übernehmen. Wir erhalten genügend Anfragen, allerdings können wir diese Begleitung aus finanziellen Gründen nicht anbieten. Und genau da muss die Politik ansetzen", ist sich Simone Tillmann sicher.
Nach Meinung von Markus Kurth, Rentenpolitischer Sprecher der Grünen, "sind an finanziellen Mitteln eine Menge da, diese müsste man nur anders einsetzen." Als ein Beispiel wurde hier eine Zusammenführung der einzelnen Finanztöpfe genannt. "Für mich stellen Integrationsbetriebe einen wichtigen Teil auf dem Arbeitsmarkt dar und ich bin ein Anhänger von neuen integrativen Angeboten", betonte Markus Kurth. "Ich finde es wichtig, direkt von den Trägern solcher Einrichtungen zu erfahren, wo der Schuh drückt." Aus diesem Grund war es für ihn auch ein Anliegen, die integra des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern persönlich zu besuchen. Er versicherte dem Caritasverband, ihnen so gut es geht zur Seite zu stehen.
Weiterhin lädt der Caritasverband gemeinsam mit der Stadt Arnsberg am 10. Oktober um 18:30 Uhr zu einem Unternehmerstammtisch in die Kulturschmiede in Arnsberg ein. Dieser zielt darauf ab, den Firmen aufzuzeigen was für die Region möglich ist und wie Caritas dabei helfen kann, als Türöffner für ein nützliches und nicht zuletzt auch gewinnbringendes Netzwerk der sozialen Verantwortung.
Anmeldungen werden noch bis zum 29. September entgegengenommen von Frau Britta Kinze unter b.kinze@caritas-arnsberg.de oder 02931-5450554.